AkupunkturAus chinesischer Sichtweise betrachtet, entsteht Krankheit weniger durch einen Erreger, als durch die Tatsache, dass der Körper aufgrund eines Ungleichgewichts das Eindringen des Erregers möglich gemacht hat. Ein gesunder Körper wird gar nicht erst erkranken. Wir kennen diesen Ansatz auch aus der westlichen Medizin: Stress schwächt das Immunsystem, welches daraufhin nicht adäquat auf Erreger reagieren kann. Als harmloses Beispiel sei hier die Verbreitung von Fußpilz unter Schwimmbadbesuchern oder Mauke in einem Pferdestall angeführt. Nicht jeder steckt sich gleich an, andere scheinen immer „hier“ zu rufen. „Krankheit“ bedeutet den Verlust der Ordnung und Harmonie im Körper und ihre Wiederherstellung ist oberstes Gebot. „Gesundheit“ bedeutet, dass Yin und Yang im Gleichgewicht sind, und Qi ungehindert fließen kann. „Qi“ kann ungefähr mit „Lebensenergie“ übersetzt werden, und die Meridiane stellen die „Autobahnen“ dar, auf denen es fließt. Durch ein Übermaß einer der Kräfte kann so eine „Autobahn“ verstopft werden. Hinter dem Stau liegende Gewebe werden unzureichend mit Energie versorgt, es kommt erst zu akuten, später zu chronischen Schäden. Mit Hilfe der bekannten Akupunkturpunkte werden Blockaden gelöst, die Energie kann wieder ungehindert fließen, der Körper wieder heilen – oder gar nicht erst erkranken, wenn die Blockade rechtzeitig erkannt wurde. Deswegen setzt die traditionelle chinesische Medizin viel auf Prävention, ein guter Akupunkteur lässt den Patienten gar nicht erst erkranken! Geschieht es doch, muss jeder Kranke individuell untersucht und je nach seinem Syndrom behandelt werden. Was für uns im Westen ein Krankheitsbild ist, kann laut östlicher Denkweise unterschiedliche Ursachen haben und wird deswegen auch jeweils individuell behandelt. |